von Norbert Happe
Glauben heißt vertrauen, loslassen und sich anvertrauen. (Margot Käßmann)

Gründonnerstag - es wird Ernst

EIN MENSCH WIE BROT

Er lehrte uns die Bedeutung und Würde
des einfachen unansehnlichen Lebens
unten am Boden
unter den armen Leuten
säte er ein
seine unbezwingbare Hoffnung

Er kam nicht zu richten sondern aufzurichten
woran ein Mensch nur immer leiden mag
er kam ihn zu heilen

Wo er war
begannen Menschen freier zu atmen
Blinden gingen die Augen auf
Gedemütigte wagten es zum Himmel aufzuschauen
und Gott
ihren Vater zu nennen
sie wurden wieder Kinder
neugeboren
er rief sie alle ins Leben

Er stand dafür ein
dass keiner umsonst gelebt
keiner vergebens gerufen hat
dass keiner verschwindet namenlos
im Nirgends und Nie
dass der Letzte noch
heimkehren kann als Sohn

Er wurde eine gute Nachricht
im ganzen Land ein Gebet
ein Weg den man gehen
ein Licht
das man in Händen halten kann
gegen das Dunkel

Ein Mensch wie Brot
das wie Hoffnung schmeckt
bitter und süß

Ein Wort das sich verschenkt
das sich dahingibt wehrlos
in den tausendstimmigen Tod
an dem wir alle sterben

Ein Wort
dem kein Tod gewachsen ist
das aufersteht und ins Leben ruft
unwiderstehlich
wahrhaftig dieser war Gottes Sohn

Aus: Lothar Zenetti, Auf seiner Spur. Texte gläubiger Zuversicht.
Matthias-Grünewald Verlag der Schwabenverlag AG, Ostfildern 2011.


Evangelium von Gründonnerstag
 
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

Es war vor dem Pas-chafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung. Es fand ein Mahl statt und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn auszuliefern. Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen?

Jesus sagte zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir. Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle. Er wusste nämlich, wer ihn ausliefern würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein. Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. (Joh 13,1-15)

S T I L L E

 

FUSSWASCHUNG

Fußwaschung ist:
Berührung mit Händen
Begegnung mit Blicken
Zuwendung der Liebe
Dienst am anderen
Zeichen der Verbundenheit
Sich klein machen
ein Beispiel geben.

Aus: Ilse Pauls, Worte am Weg. Gedichte.
Wolfgang Hager Verlag, A-8852 Stolzalpe 70.

 

UND NOCH EINMAL UND NIE ZU ENDE – SEIN BEISPIEL

FUSSWASCHUNG

Interessanterweise
ist Jesus nicht der,
vor dem gekniet wird,
sondern der, der kniet.

Der Herr und Meister
wäscht seinen Schülern
und Jüngern die Füße.

Er sagt: "Ich habe euch
ein Beispiel gegeben,
damit auch ihr so tut,
wie ich getan habe!"

Wenn er, der allen
Grund gehabt hätte,
seinen Jüngern tüchtig
den Kopf zu waschen,
ihnen statt dessen
die Füße wusch,
haben wir keinen Grund,
päpstlicher zu sein
als der Papst.

Es sei denn, wir wären
so päpstlich wie Petrus,
der mit seinen Tränen bezeugte,
wie sehr ihn die Güte
seines Herrn und Meisters
beschämt hat.

Martin Gutl, Ich weiß, wem ich glaube, Styria, Graz 1995.

S t i l l e

 

Nachgedanken – erfordern ein bisschen Zeit

FÜR EUCH UND FÜR ALLE

Warum hat Jesus sich mit Zöllnern und Sündern, mit Armen und Verlassenen an einen Tisch gesetzt? Viel leichter wäre doch gewesen, was alle anderen taten und tun: das Tischtuch zu zerschneiden und getrennt zu sitzen - die Armen in ihren Hütten, die Reichen im Schlemmerlokal, die Bürgerlichen beim Stammtisch, alle jeweils unter sich. Nein: Jesus durchkreuzt solche Abgrenzungen, er bildet eine neue Gemeinschaft. Er ist überzeugt, dass Gottes Reich angebrochen ist, die Weltherrschaft seiner zuvorkommenden Güte. Da ist jeder wichtig und deshalb sind die Ärmsten und Isoliertesten für ihn die ersten Adressaten.

Worum es ihm geht, das fasst er wie in einem Vermächtnis zusammen im Letzten Abendmahl: Noch in der Nacht des Verrates und angesichts des Todes - jeder andere wäre eher verzweifelt oder hätte gekniffen - bricht er das Brot, teilt er sich aus und mit. Alle sollen ein für allemal erkennen, wer er ist und wer Gott ist. Ausdrücklich heißt es ja im Kelchwort: »Für euch und für alle.« Das alles Entscheidende daran ist die Kraft seines Lebens für andere; dadurch stiftet er Versöhnung, schenkt er Vergebung, ermöglicht er Wandlung. Deshalb Eucharistie, deshalb das Fest der Danksagung.

Mutter Teresa sagte: Keiner darf so aus der Kirche herausgehen, wie er hineingegangen ist. Es ändert sich ja etwas. »Wandlung« sagen wir. Durch Gottes Heiligen Geist werden Brot und Wein zu Leib und Blut Christi. Er ist ganz da in unserer Mitte, er wird uns in die Hand gegeben. Wie geht er in uns ein? Wird er empfangen oder nur geschluckt? Wie wird er »verdaut«? Wenn wir ihn in Brot und Wein wirklich zu uns nehmen mit allem, was er ist und was ihn ausmacht, dann müsste sich das auswirken. Jedenfalls haben wir es mit in der Hand, ob wir uns durch ihn und in seinem Sinne wandeln lassen und durch uns die Welt gewandelt wird, ein Stück wenigstens.

Die Person Jesu ist nicht in gleicher Weise verfügbar, wie Brot und Wein verfügbar sind. Wer ihn nur einfach schlucken will, verschluckt sich.

Gegner können miteinander reden, geballte Fäuste können sich öffnen zum Friedensgruß. An einer alten Kirche steht zu lesen: »Hier tritt man ein, um Gott zu lieben. Von hier geht man fort, um die Menschen zu lieben.«

Leib Christi

»Das ist mein Leib für euch.« Das Wort der Wandlung! Indem Christus so mit Leib und Blut real präsent ist, ganz da für uns, geschieht etwas mit uns. Die Wandlung geht nicht über uns hinweg oder an uns vorbei, sie erfasst uns selbst. Wir werden Leib Christi.

Die Kirche ist der Leib Christi, sagen wir. Was heißt das? Es kommt nicht von ungefähr. Der Grund liegt im Abendmahl: »Das ist mein Leib für euch.« Bedenkt, was dieser Leib in sich hat, er schließt euch zum Leib Christi zusammen. »Empfangt, was ihr seid: Leib Christi, damit ihr werdet, was ihr empfangt: Leib Christi« (Augustinus).

Von hierher wird deutlich, wer zum heiligen Mahl einlädt. Nicht wir laden ein; die Tischgemeinschaft erwächst nicht aus unserer gegenseitigen Sympathie, nicht einmal aus unserer »Würdigkeit«. Christus lädt ein; es geht an den »Tisch des Herrn«, zum »Mahl des Lammes«. Er und er allein steht in der Mitte, er und er allein will gehört und empfangen werden. Der Priester handelt in seinem Auftrag, »in persona Christi«.

Worauf alles ankommt, ist dies: Der Herr schenkt sich selbst in seinem Mahl. Alles andere, auch das Miteinander, bekommt von daher seine Begründung. Erst die Gemeinschaft mit dem Leib Jesu Christi bewirkt die Gemeinschaft im Christusleib der Kirche. Darum gibt es auch eine Unwürdigkeit gegenüber dem Leib Jesu Christi selbst. Das darf gerade heute bei dem häufigen Kommunionempfang nicht in Vergessenheit geraten. Der Altartisch, der Tisch des Herrn, darf nicht mit einem x-beliebigen Tisch verwechselt werden. Unterscheidung tut not. Wer nicht an die Gegenwart des Herrn glaubt, darf nicht zu seinem Tisch treten.

Aus: Franz Kamphaus, Hinter Jesus her. Anstöße zur Nachfolge. Herder Verlag, Freiburg Basel Wien 2010.

 

Und dann hinaus nach Getsemani

GETSEMANI

Christi Kraft rann aus.
Sein Mut ertrank in Angst.
Seine Liebe wurde hineingestoßen in die Gottverlassenheit.
In furchtbarer Ohnmacht krümmte er sich am Boden,
schrie zum Vater,
kapitulierte scheinbar vor seiner Aufgabe,
für die er in die Welt gekommen war,
irrte ratlos unter dunklen Bäumen zwischen der Stätte seines Betens
und den drei Jüngern umher.
Dreimal bat er den Vater,
ihn zu verschonen.
Er starrte mit fremden Augen auf die Gestalt des Engels,
der ihn trösten wollte,
und konnte am Ende nur noch in einem Nebensatz ein Ja aussprechen,
dass von einem furchtbaren Nein begleitet war:
"Abba, mein Vater, lass diesen Kelch an mir vorübergehen!
Doch nicht mein Wille,
sondern der deine geschehe" (Lk 22, 42).
Schließlich konnte er es nicht mehr ertragen und weckte die Jünger.

Ladislaus Boros, Befreiung zum Leben, Freiburg 1977.

 

 

Am Montag um 19 Uhr Bußgottesdienst - (dies ist keine Hl. Messe - aber ein Gottesdienst!)

Am Gründonnerstag um 20 Uhr: Feier vom Letzten Abendmahl

Am Kar-Freitag feiern wir um 15 Uhr die Feier vom Leiden und Sterben Christi

In der Osternacht feiern wir um 21 Uhr das Fest der Auferstehung
Ostern um 8 Uhr und um 10 Uhr feiern wir jeweils ein Hochamt
Zweiter Ostertag um 10 Uhr Hochamt

Bitte beachten: In allen Gottesdiensten ab Palmsonntag gelten nur die farbigen Zugangsberechtigungen,
die Sie in diesen Tagen aus der Kirche mitnehmen können oder auch im Pfarrbüro bekommen.

Gottesdienste werden auch im Internet übertragen - wir verweisen auf die Seiten des Bistums Münster: www.bistum-muenster.de und auf die Seite unserer Bistumszeitung 'Kirche und Leben': www.kirche-und-leben.de. Gottesdienste für jeden Tag aus allen Diözesen Deutschlands werden auch angezeigt auf: www.katholisch.de 

Achten Sie auch auf die guten Angebote von ARD und ZDF!

In Zeiten der CORONA-Pandemie – bitte unbedingt beachten:

Es ist Pflicht, während der Hl. Messe und bei allen Gottesdiensten eine FFP2 oder einen entsprechenden Mund-Nasenschutz zu tragen. Von Gründonnerstag bis Ostermontag gelten nur die farbigen Anwesenheitsnachweise. Sie finden diese in der Pfarrkirche zu den Gottesdiensten und zu den Öffnungszeiten auch im Pfarrbüro! Bitte unbedingt beachten!!

Aufgrund der CoronaKrise werden alle Gottesdienste zu den mit der Landesregierung abgesprochenen und inzwischen bekannten Bedingungen gefeiert. Diese schreiben vor, dass Sie vor den Gottesdiensten einen Anwesenheitsnachweis (zu Ostern nur die farbigen Anwesenheitsnachweise!), der die Rückverfolgung zulässt, ausfüllen. (Wird nach 4 Wochen Aufbewahrung vernichtet!) Diesen Nachweis können Sie auf dieser Homepage (unter "Wichtige Informationen") herunterladen (Zu Ostern ist das nicht möglich!). Füllen Sie ihn schon bequem zu Hause aus. Lassen Sie ihn von allen über 18-Jährigen, die mit Ihnen im gleichen Haushalt leben und die Sie zum Gottesdienst begleiten, unterschreiben. Am Eingang der Pfarrkirche geben Sie den ausgefüllten Nachweis ab. Wir haben auch am Eingang sowie am Ausgang der Pfarrkirche Nachweise der Rückverfolgbarkeit für die Gottesdienste ausliegen. Sie können diese für einen nächsten Gottesdienst am Ausgang mitnehmen. Dieser kann dann bequem zu Hause ausgefüllt und unterschrieben zum Gottesdienst mitgebracht werden.

Am Eingang hören Sie bitte auf das, was Ihnen freundliche Gläubige, die dort für Fragen und zur Hilfe bereitstehen, sagen. Bitte halten Sie immer genügend Abstand und gehen Sie nur auf die ausgewiesenen Plätze (grüne Aufkleber!). Nur Personen, die im gleichen Haushalt leben, können in der Kirche (öffentlicher Raum!) auch beieinander sitzen. Eine FFP2-Mund-Nasen-Bedeckung (oder entsprechend) muss verwendet werden – das ist jetzt vorgeschrieben. Desinfizieren am Eingang ist weiterhin nötig. In den Gottesdiensten darf auf Anweisung der Landesregierung nicht gesungen werden. Wir müssen das zur Kenntnis nehmen!

Wenn alle diese Regeln befolgen und auf das hören, was ihnen von den freundlichen Menschen am Eingang gesagt wird, wird es für alle erträglich. Bitte beachten auch: Eingang und Ausgang sind verschieden. Achten Sie beim Verlassen der Kirche ebenfalls auf die Abstände. Bleiben Sie vor der Kirche, wenn überhaupt, erst weit entfernt vom Ausgang stehen. Danke!!

Spenden-Konto

Immer wieder wird nach einer Kontonummer der Pfarrei gefragt, auf die die Spenden überwiesen werden können.
Hier die Kontonummer der Pfarrei:
DE04 4126 2501 6826 0036 00 bei GENODEM1AHL

Bitte schreiben Sie den Spendenzweck: Sternsingen – Adveniat – Mexico – usw. hinzu. Wenn Sie eine Spendenquittung wünschen, vermerken Sie das bitte auch. Wir danken ganz herzlichst: Vergelt’s Gott!!

KöB - Pfarrbücherei - ist wieder geöffnet!!!

Unsere Bücherei - KöB - ist wieder geöffnet:
sonntags von 10.30 bis 12 Uhr und donnerstags von 16 bis 17.30 Uhr.

Eine-Welt-Laden

Nach den Gottesdiensten (sonntags und freitags) und dienstags von 15 - 17 Uhr sowie donnerstags von 9 - 11 Uhr in der Pfarrkirche! Sie schützen sich und andere und helfen auch noch dabei. Vergelt's Gott!!

Integrationskraft (ehrenamtlich) unserer Pfarrei

Die ehrenamtliche Integrationskraft unserer Pfarrei, Frau Wiengarten, ist weiterhin zu sprechen! Bei allen Fragen und Problemen mit Behörden wenden Sie sich an sie. Sie hilft unkompliziert: E-Mail: fuenf-wiengarten@t-online.de oder Handy: 0 15 17 / 08 51 57 0

Fahrrad-Werkstatt

Unsere Fahrrad-Werkstatt ist mittwochs von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Herr Lahr und weitere liebenswürdige Mitarbeiter sind da für alle, die Probleme mit dem Fahrrad haben, denen Möbel fehlen, die Hilfe beim Transport oder Umzug brauchen, und bei so Vielem mehr!

Bitte beachten Sie unbedingt die Corona-Hygiene-Regeln. Vielen Dank.

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