von Stephanie Wolbeck

27. Sonntag im Jahreskreis - Erntedank  

Gedanken zum Sonntag 3. Oktober 2021

Aus der Hetze der letzten Arbeitswochen, aus dem lähmenden Einerlei unseres Alltags kommen wir hier zusammen, um Gott ausdrücklich und nachdrücklich unseren Dank zu sagen.

Dank für die heurige Ernte. Dank für unser tägliches Essen. Dank für den technischen Fortschritt. Ernte-Dank ist aber nicht nur der Dank des Landwirts für die ertragreiche Ernte auf seinen Feldern.

Ernte-Dank, das kann auch der Dank sein für die bereichernde Begegnung mit einem lieben Menschen, der Dank für die Ehe, die man lebt, für die Kinder, der Dank für die wiederhergestellte Gesundheit, der Dank für ein klärendes Gespräch, der Dank für einen erholsamen Urlaub, der Dank für die langersehnte Beförderung im Beruf, der Dank für den Abschluss der Lehrzeit, der Dank für eine bestandene Prüfung, der Dank für ein reiches und reifes Leben.

Wir wollen diesen Dank heute so ausdrücklich vor Gott bringen, weil wir bei der Mühe und Anstrengung der "Ernte"-Arbeit oft nicht zum Denken und Danken kommen. Ludwig Götz (2008)

  

S T I L L E 
 
Gebet
 
Herr, unser Gott,
in diesem Gottesdienst wollen wir dir Danke sagen.
Wir  danken dir, dass du jetzt bei uns bist
und dass du uns dein gutes Wort schenkst,
ein Wort, das verstehen hilft und danken lehrt.
Wir bitten dich, lass uns in Dankbarkeit an das Gute erinnern,
das du und Menschen immer wieder für uns tun.
Das bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder. Amen. Ludwig Götz (2008)
 
 

S T I L L E

EVANGELIUM vom 27. Sonntag im Jahreskreis - Aus dem heiligen Evangelium nach Markus:

In jener Zeit sagte Jesus: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst und der Mann weiß nicht, wie. Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da. Mk 4,26-29

 

S T I L L E

Gedanken anstelle einer Predigt

Das Gleichnis von der selbstwachsenden Saat findet sich im vierten Kapitel des Markusevangeliums zusammen mit anderen Gleichnissen vom Werden und von der Vollendung des Reiches Gottes. Aufmerksam wird hier ein bekannter Vorgang aus der Realität landwirtschaftlichen Lebens und Arbeitens geschildert, der gleichwohl zum Staunen und zur Dankbarkeit anregen kann. Denn: Kein Tun des Sämanns kann erklären, warum am Ende das Feld zur Ernte reif dasteht. Während die Saat aufgeht und von selbst wächst, wartet der Sämann. Wenn das Getreide reif ist, ist die Zeit zur Ernte gekommen. Es ist Gott, der das Aufgehen und Wachsen der Saat bis zur reifen Frucht fördert und garantiert. Wie mit der Saat so verhält es sich auch mit dem Reich Gottes. Aus den kleinen Anfängen im unscheinbaren Wort der Verkündigung oder im Leben in der Jesusnachfolge erwächst das Gottesreich durch geheimnisvolle Kraft, bis es in voller Frucht steht und die Zeit der Ernte gekommen ist. Das Gleichnis führt von der Beschreibung einer natürlichen Wirklichkeit zur Einsicht in eine übernatürliche Wirklichkeit. Es kann aber umgekehrt auch die übernatürliche Wirklichkeit das Geheimnisvolle und Wunderbare in den Vorgängen der Natur erschließen helfen. Lesungskommentar Martin Leitgöb

 

S T I L L E

Schlussgedanken
 
Danken - Denken - Tun
 
Danken für die Früchte der Erde,
von denen wir leben.
 
Es ist genug für alle da.
 
Denken:
Wir haben viel mehr,
als zum Leben notwendig ist.
 
Es ist genug für alle da.
 
Tun:
Teilen mit denen,
die hungern müssen.
 
Es ist genug für alle da.
 
Danken:
Für den Wohlstand,
in dem wir leben.
 
Es ist genug für alle da.
 
Denke:
Unser Reichtum an Gaben
bedeutet Verantwortung.
 
Es ist genug für alle da.
 
Tun:
Teilen mit denen,
die in bitterer Armut leben.
 
Es ist genug für alle da.     Gisela Baltes
 
 
 

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Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist Beelen