von Stephanie Wolbeck

22. Sonntag im Jahreskreis - 

Gedanken zum Sonntag 29. August 2021

Für viele Kinder und Jugendliche beginnt in diesen Tagen wieder die Schule. Lernen ist notwendig. Darum kommt niemand herum. Genau genommen hören wir das ganze Leben lang nicht auf dazuzulernen. Täglich tritt Neues an uns heran und wir müssen es in unser Leben integrieren. Schwieriger als das Lernen mit dem Kopf ist oft das Lernen mit dem Herzen. Es fällt uns nicht immer leicht, andere Menschen zu akzeptieren wie sie sind und ihre Lebensweise zu respektieren.

Wenn wir aufmerksam auf das Wort Gottes hören, führt es uns zu neuen Aufgaben, macht es auf neue Wege aufmerksam und wird für uns zu einer Herausforderung des Dazulernens.

Bitten wir den Herrn, dass er uns durch die Begegnungen mit unseren Schwestern und Brüdern wie auch mit dem Wort Gottes wachsen lässt. Hans Hütter (2012)

 

S T I L L E 
 
Gebet
 
Gott, Vater und Mutter aller Menschen,
du kennst die Nachrichten, die uns verunsichern,
die Meldungen, die Angst und Schrecken verbreiten.
Du kennst auch unsere Zerrissenheit.
Schenke uns dein Gehör
für die vielen Dinge, die uns umtreiben,
die wir nicht erledigen,
die wir vor uns herschieben.
Und schenke uns dein Wort,
das uns die Welt aufschließt,
uns auf neue Ideen bringt,
uns Kraft und Hoffnung gibt.
Du machst uns weise und verständig
mit deiner Liebe und Barmherzigkeit
in Jesus Christus,
der von dir kommt
und uns zu dir führt
in der Weite deines Geistes
von Ewigkeit zu Ewigkeit. Manfred Wussow (2018)
 

S T I L L E

EVANGELIUM vom 22. Sonntag im Jahreskreis - Aus dem heiligen Evangelium nach Markus:

Die Pharisäer und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem gekommen waren, hielten sich bei Jesus auf. Sie sahen, dass einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen. Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Handvoll Wasser die Hände gewaschen haben, wie es die Überlieferung der Alten vorschreibt. Auch wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also: Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen? Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesaja hatte recht mit dem, was er über euch Heuchler sagte: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir. Es ist sinnlos, wie sie mich verehren; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen. Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung der Menschen. Und weiter sagte Jesus: Sehr geschickt setzt ihr Gottes Gebot außer Kraft und haltet euch an eure eigene Überlieferung. Mose hat zum Beispiel gesagt: Ehre deinen Vater und deine Mutter!, und: Wer Vater oder Mutter verflucht, soll mit dem Tod bestraft werden. Ihr aber lehrt: Es ist erlaubt, dass einer zu seinem Vater oder seiner Mutter sagt: Was ich dir schulde, ist Korbán, das heißt: eine Opfergabe. Damit hindert ihr ihn daran, noch etwas für Vater oder Mutter zu tun. So setzt ihr durch eure eigene Überlieferung Gottes Wort außer Kraft. Und ähnlich handelt ihr in vielen Fällen. Dann rief er die Leute wieder zu sich und sagte: Hört mir alle zu und begreift, was ich sage: Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Er verließ die Menge und ging in ein Haus. Da fragten ihn seine Jünger nach dem Sinn dieses rätselhaften Wortes. Er antwortete ihnen: Begreift auch ihr nicht? Seht ihr nicht ein, dass das, was von außen in den Menschen hineinkommt, ihn nicht unrein machen kann? Denn es gelangt ja nicht in sein Herz, sondern in den Magen und wird wieder ausgeschieden. Damit erklärte Jesus alle Speisen für rein. Weiter sagte er: Was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein. Mk 7,1-23

 S T I L L E

Gedanken anstelle einer Predigt

ICH ERLAUBE MIR, NICHT PERFEKT ZU SEIN

Die Plakatsäulen sind voll von coolen Menschen, die jung und schön sind, immer lächeln, eine perfekte Figur haben und scheinbar wirklich glücklich sind. Sie prägen ganz subtil unser Menschenbild, obwohl wir alle wissen, dass uns da eine künstliche Welt gezeigt wird, in der es keine Brüche und Schattenseiten geben soll.

Auch spirituelle Menschen sind in der Gefahr, sich mit hohen Idealen zu überfordern. Unsere Sehnsucht nach Licht, nach Himmel, nach Ruhe und nach Ganzsein ist groß. Sie soll uns auch nicht genommen werden. Wir brauchen mehr denn je Idealistinnen und Idealisten, Menschen mit Visionen. Zu meiner Lebensvision gehört eine Spiritualität der Unvollkommenheit, ein ehrliches Eingestehen von Brüchigkeit und Bedürftigkeit, die ich auch zum Ausdruck bringen darf.

Mir wird warm ums Herz, wenn Frauen und Männer ganz bei sich sind, wenn sie authentisch werden, indem sie ihre Trauer und Wut, ihre Lebensfreude und Begeisterung ausdrücken. Da ereignet sich intensivstes Leben. Da entsteht eine beziehungsreiche Nähe zum wirklichen Menschsein, das immer unvollkommen bleibt. Welch ein Stress, wenn ich mich auch noch selbst erlösen müsste!

Ich darf darauf vertrauen, dass ich gehalten bin in meiner Widersprüchlichkeit. Ich darf meine Stärke entfalten im ehrlichen Eingestehen meiner Zweifel, meiner Unsicherheit, meiner Widersprüchlichkeit. Die Ideologie eines perfekten Menschen ist fatal - sie endet oft tödlich. Denn sie grenzt all jene aus, die nicht genügen, die auf der Strecke bleiben.

Wir brauchen eine neue Spiritualität, die uns wirklich Mensch werden lässt, mit unserer Lebenslust und unseren Grenzen und Verletzlichkeiten. Da eröffnet sich uns die Spur zum wahren Glück, zum Geben und Nehmen, zum Lachen und Weinen.

Befreiend die Einsicht
scheitern zu dürfen
unvollkommen zu bleiben
als hohes Ideal echter Menschwerdung
 
Beglückend die Grundhaltung
an Brüchen wachsen zu können
aus Fehlern lernen zu dürfen
als Weg zur Toleranz
 
Bewegend der Zuspruch
niemals perfekt sein zu müssen
immer werden zu können
als Versöhnung mit dem Leben.
 
Pierre Stutz in: Schenk deiner Seele ein Lächeln. Worte die gut tun. Herausgegeben von Sylvia Müller und Ulrich Sander. Herder Verlag, Freiburg Basel Wien 2009"WORTE DES LEBENS"

 

S T I L L E
 
Zum Nachdenken
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Niemand zurücklassen - auch nicht in Afghanistan

Gott, bist Du jetzt in Afghanistan?
Wir sind es nicht mehr,
und die anderen auch nicht,
die gekommen waren und geblieben sind für lange Zeit.
So viele Kämpfe, so viele Verletzte, so viele Tote.
So viel Hoffnung, so viel Scheitern.
Wer zahlt den Preis? Hat ihn schon längst bezahlt – 
Und mit ihnen alle, die um sie weinen, hier und dort.

Gott, bist Du jetzt in Afghanistan?
Bei denen, die zurückbleiben, in größter Gefahr,
nur, weil sie Mädchen und Frauen sind,
weil sie eine bessere Zukunft für sich und ihre Familien wollten,
weil sie Schulen gebaut haben
oder berichtet, über das, was auf den Straßen passierte,
weil sie gedolmetscht oder gekocht haben
für die, die jetzt nicht mehr da sind.
Gott, bleib´ Du dort, wo wir nicht mehr sind – 
aber bleib´ auch bei uns,
und erinnere uns daran, was zu tun ist,
damit die, die jetzt um ihr Leben rennen, nicht zurückbleiben müssen. Amen.

Sabine Dressler, interkulturelle Woche, In: Pfarrbriefservice.de

 

 

Am Sonntag feiert die Pfarrei die Hl. Messe um 10 Uhr 
Am Freitag, 2. September 2021, feiert die Pfarrei die Hl. Messe bereits um 18 Uh

Bitte beachten: zur Mitfeier der Gottesdienste entfällt die Rückverfolgbarkeit, deshalb brauchen Sie keine Zugangsberechtigung mehr.

Die QR-Codes für die LUCA_APP hängen  weiterhin für die eigene Rückverfolgbarkeit an den Ein- und Ausgängen aus! 

Gottesdienste werden auch im Internet übertragen - wir verweisen auf die Seiten des Bistums Münster: www.bistum-muenster.de und auf die Seite unserer Bistumszeitung 'Kirche und Leben': www.kirche-und-leben.de. Gottesdienste für jeden Tag aus allen Diözesen Deutschlands werden auch angezeigt auf: www.katholisch.de

Achten Sie auch auf die guten Angebote von ARD und ZDF!

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Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist Beelen