von Stephanie Wolbeck

20. Sonntag im Jahreskreis - 

Gedanken zum Sonntag 15. August 2021

Wir begehen heute das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel. Mit ihrem Ja, Mutter des Herrn zu sein, hat sich Maria voll und ganz Gott ausgeliefert und ihm anvertraut. Wo wir im Grunde unseres Herzens ihrem Beispiel folgen, dürfen auch wir der Aufnahme in den Himmel sicher sein.

Neben der Gnade Gottes war für das junge Mädchen Maria die Begegnung mit ihrer Base Elisabeth eine große Lebenshilfe. Wir hören davon im heutigen Evangelium. Beistand erfahren und Beistand gewähren, das lässt dem Himmel entgegengehen. Clemens Nodewald (2014)

S T I L L E 
 
Gebet
 
Wir feiern ein Fest, das bis ins 6. Jhdt, hinein nachweisbar ist,
ein Fest, das Leib und Seele betrifft:
das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel.
Mit Leib und Seele wurde sie von Gott in den Himmel erhoben.
An vielen Orten werden an diesem Tag Kräuter gesegnet.
Es ist ein Fest mit besonders großer Naturverbundenheit.
 
GEBET ZUR KRÄUTERSEGNUNG
Herr, du Arzt für Leib und Seele,
hast in Liebe und Weisheit
eine Fülle von Pflanzen und Kräutern 
als heilbringende und vorbeugende Medizin geschaffen.
Wir bitten dich:
Segne diese Blumen und all die Pflanzen.
Segne aber auch all jene,
die mit den Geschenken der Natur gutes Essen auf den Tisch stellen
und so auch einen guten Geist in uns erzeugen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn. - Amen! Max Angermann(2021)
 

S T I L L E

EVANGELIUM vom 20. Sonntag im Jahreskreis - Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas:

In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharías und begrüßte Elisabet. Und es geschah: Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat,  Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Und Maria blieb etwa drei Monate bei Elisabeth; dann kehrte sie nach Hause zurück. Lk 1, 39-56

S T I L L E

Gedanken anstelle einer Predigt

MARIENS AUFNAHME IN DEN HIMMEL

MARIAS JA ZUM WILLEN GOTTES

Maria hatte zu Gottes Plan, Gottesmutter zu werden, Ja gesagt, obwohl sie sich in keiner Weise vorstellen konnte, was mit ihrem Ja im Einzelnen auf sie zukommen würde. Dass es sich um den Willen Gottes handelte, genügte ihr für ihr Ja. Aber die Schwierigkeiten ließen nicht lange auf sich warten. Josef beginnt darüber nachzudenken, wie er sich von ihr trennen kann. Ihre Eltern und Verwandten werden ihr sehr skeptisch gegenüber gestanden haben: »Empfangen vom Hl. Geist« – wer soll das glauben? Noch nie hat es so etwas gegeben. Maria gerät in Not. Sie kann nicht beweisen, dass sie die Wahrheit sagt. Wie nur kann sie sich Luft verschaffen und Anerkennung finden?

Bei diesem ringenden Suchen werden ihr die Worte des Engels eingefallen sein, der erwähnte: Bei Gott ist Unvorstellbares möglich. Und als Beispiel nannte er ihre bereits im sechsten Monat schwangere Verwandte Elisabeth, die ein Leben lang unfruchtbar war. Nicht im fortgeschrittenen Alter, was man als eine Spätentwicklung deuten könnte, sondern hochbetagt wird ihr Mutterschaft geschenkt. Zu ihr macht sich Maria auf den Weg. Von Elisabeth erhofft sich Maria, dass ihren Worten »empfangen vom Hl. Geist« geglaubt wird.

Und sie hat Glück. Elisabeth hat Gottes Güte und Erbarmen erfahren und weiß: Bei Gott ist nichts unmöglich. So kann sie an das Wirken Gottes auch bei Maria glauben. Es wird berichtet: Als Maria das Haus betritt, wird Elisabeth vom Hl. Geist erfüllt und erkennt in Maria die »Mutter des Herrn«. Feinfühlig nimmt sie bei der Begrüßung Mariens das Hüpfen des Kindes in ihrem eigenen Leibe wahr. Elisabeth deutet es als zusätzlichen Hinweis Gottes für sie, in Maria eine Begnadete Gottes zu sehen. So bricht sie in einen Lobpreis auf Maria aus. Als Segen, als Geschenk erlebt Elisabeth den Besuch Mariens in ihrem Haus. Sie, Elisabeth, die oft weinen musste, weil sie von vielen Menschen wegen ihrer Unfruchtbarkeit geschnitten, verspottet, ja einer Strafe Gottes für heimlich begangenen Sünden verdächtigt wurde, darf der Mutter des Herrn begegnen und ihr Unterkunft und Geborgenheit gewähren. Alles in ihr jubelt. Noch oft wird sie mit Maria, die auf ihren Willkommensgruß hin einen Lobhymnus auf Gott anstimmt, diesen Lobpreis während des dreimonatigen Aufenthalts Mariens in ihrem Haus gesprochen haben.

AUFTRÄGE GOTTES AN UNS

An Maria und Elisabeth können wir betrachten, dass Gott Aufgaben an Menschen übergibt. Maria darf Jesus Mutter sein, Elisabeth darf und soll Maria, dieses noch junge Mädchen, trösten, aufbauen, bestärken. Auch wir dürfen daran glauben und versichert sein, dass Gott Aufgaben für uns vorgesehen hat, wie klein, gering und unbedeutend man uns auch einstufen mag. Wenn wir nur genügend Gottvertrauen und Verbundenheit mit ihm aufbringen, werden wir sehr schnell verstehen und erahnen, wann sein Anruf an uns ergeht.

·         Da wendet sich jemand mit einer Frage, einem Anliegen, einer Bitte ausgerechnet an uns. Es muss sich nicht um etwas besonders Großes oder ganz Wichtiges handeln. Aber dass er ausgerechnet zu mir kommt, sollte uns nicht entgehen. Es könnte ein Auftrag an uns sein.

·         Ich begegne dem Nachbarn, der ein bisschen komisch ist und daher von allen geschnitten und gemieden wird. Verstehe ich die neuerliche Begegnung mit ihm, die ich nicht angestrebt habe, als Anruf, eine Annäherung zu versuchen, um die vorhandene Kluft zu verkleinern?

·         Wir geraten in ein Gespräch, das sich immer mehr hochgeschaukelt, weil nur noch die Gegensätze geschildert und benannt werden. Fühle ich mich angesprochen, das Gemeinsame zu benennen und nach einem Vorschlag Ausschau zu halten, wie ein friedliches Miteinander trotz unlösbarer Gegensätze gestaltet werden kann?

·         Ich stelle fest: Ich bin nicht so eng in die Arbeit eingebunden, dass mir überhaupt keine Zeit mehr bliebe, entsprechend meiner Kraft Hilfe anzubieten. Fühle ich mich herausgefordert anzupacken, Gutes und Wertvolles mitzugestalten?

Achten wir die Aufträge Gottes an uns nicht gering, auch wenn sie nicht die Größe haben, die an Maria und Elisabeth ergingen. Die Liebe in ihrer Vielfalt immer wieder in den Alltag einbringen ist in der Summe eine große Aufgabe, auch wenn sie sich aus vielen kleinen Begebenheiten und Situationen zusammensetzt. Wer im Großen wie im Kleinen Ja sagt zum Willen Gottes und den sich ihm stellenden Aufgaben, der wird wie Maria Aufnahme in den Himmel erfahren. Das ist die Botschaft, die jeden von uns erreichen und bestärken soll.

Diese Zusage Gottes an uns gilt es neben der Verehrung Mariens am heutigen Tag in besonderer Weise zu feiern. Wie Maria und Elisabeth hat Gott auch uns dazu erwählt, zum Heil der Menschen beizutragen. Mit dieser beglückenden Gewissheit im Herzen sollten wir jedes Jahr das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel feiern, nach der Liebe jeden Tag streben und so vertrauensvoll unserem eigenen Fest der Aufnahme in den Himmel entgegengehen. Pater Klemens Nodewald (2017)

 
S T I L L E
 
Zum Nachdenken
 
Magnificat
 
Maria, 
erwählt unter allen Frauen.
 
Wie ist eine solche Botschaft zu fassen?
Im Rückzug? In der Einsamkeit?
In der Stille? In der Begegnung?
 
Maria,
erwählt unter allen Frauen.
 
Getrieben von dieser Botschaft
macht sich Maria auf den Weg,
unverzüglich, eilends.
 
Maria,
erwählt unter allen Frauen.
 
Eine verwirrende Botschaft.
Die Mühsal des Gebirges lässt sie ahnen,
welch schwerer Weg sie erwartet.
 
Maria,
erwählt unter allen Frauen.
 
Eine glückliche Botschaft.
Der Gruß Elisabeths
verwandelt Beklommenheit in Freude.
 
Maria,
erwählt unter allen Frauen.
 
Eine überwältigende Botschaft.
Die Antwort - ein Jubellied:
"Meine Seele preist die Größe des Herrn!"

© Gisela Baltes

 

 

Am Sonntag feiert die Pfarrei die Hl. Messe um 10 Uhr 
Am Freitag feiern die Pfarrei die Hl. Messe um 19 Uhr 

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Die Zettel liegen am Ein- und Ausgang zum Ausfüllen und auch Mitnehmen bereit. Wir bitten um Beachtung.
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