von Stephanie Wolbeck

"Kommt mit an einen einsamen Ort und ruht ein wenig aus."

16. Sonntag im Jahreskreis - 

Gedanken zum Sonntag 18. Juli 2021


STRESSEVANGELIUM

Der hl. Franz von Sales rät seinen frommen Seelen, über den Sonntag hinaus sich jeden Tag eine halbe Stunde zu besinnen und bewusst auf Gott zu horchen. „Außer“ - so sagt er dann - „außer sie haben sehr viel zu tun, dann ist nicht eine halbe, sondern eine ganze Stunde notwendig.“ Das entspricht übrigens in etwa der modernen Management-Beratung, die den stressgeplagten und überarbeiteten Managern folgendes rät: „Sollten sie vor lauter Arbeit keine Zeit mehr haben, nicht einmal zum Essen, und nicht mehr wissen, ob sie das oder jenes zuerst tun sollen, dann machen sie am besten ein paar Tage Urlaub.“ Natürlich funktioniert dieses Antistressprogramm nicht immer - nicht einmal bei Jesus und seinen Apostel - das Anliegen ist aber trotzdem berechtigt: „Kommt mit an einen einsamen Ort und ruht ein wenig aus.“ Herbert Winklehner OSFS, "Das Stress-Evangelium" (Mk 6,30-34)

 

Gebet

Herr, Jesus Christus,
Immer wieder haben Menschen dich aufgesucht,
deine Worte zu hören und in deiner Nähe
Liebe zu erfahren.
Ihre Zahl war groß.
Auch heute leben viele Menschen ohne Halt,
ohne ein gutes Wort zu hören.
Wir sind hierhergekommen,
weil du uns mit guten Worten beschenkst.
Worten, die Mut machen.
Worten, die aufleben lassen.
Mache uns jetzt offen für dich. - Amen. Jörg Thiemann (2018)
 
Nicht erreichbar
 
Oft heißt es von Jesus:
Er zog sich zurück.
An einen stillen Ort,
auf einen Berg,
in einem Boot weg vom Ufer.
 
Sich zurückziehen:
Ruhe finden,
Kräfte sammeln,
Abstand gewinnen.
 
Wie anders ich:
immer erreichbar,
über Handy und Internet
an der elektronischen Leine.
 
Ich weiß gar nicht mehr,
wie sich das anfühlt:
Mal nicht ständig erreichbar,
nicht fortwährend verfügbar sein.
Mal ohne Angst, etwas zu verpassen.
 
Das wäre doch mal was;
Einfach die Tür hinter mir zumachen,
für niemanden zu sprechen zu sein,
die Welt draußen lassen.
Abstand gewinnen.
Ruhe finden.
 
Für eine Weile jedenfalls.

S T I L L E

EVANGELIUM vom 15. Sonntag im Jahreskreis - Aus dem heiligen Evangelium nach Markus:

Die Apostel versammelten sich wieder bei Jesus und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus. Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen. Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber man sah sie abfahren, und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin und kamen noch vor ihnen an. Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange. Mk 6,30-34

 

S T I L L E

Gedanken anstelle einer Predigt

Stille

Gottes Wille erscheint uns oft als fremd, weil wir an unseren Illusionen festhalten, die wir uns vom Leben gemacht haben. Wir haben in uns verschiedene Ebenen unseres Willens. Wir haben einen Willen an der Oberfläche und einen in der Tide unseres Herzens. Den Willen an der Oberfläche setzen wir oft genug mit unseren Launen oder spontanen Bedürfnissen gleich. Wir merken dann gar nicht, dass uns darin oft genug die Erwartungen der anderen bestimmen, das, was alle tun. Wir meinen, wir würden den eigenen Willen erfüllen, und sind stolz darauf In Wirklichkeit werden wir von außen gesteuert. Wir sagen dann: »Ich möchte jetzt dahin oder dorthin. Ich habe keine Lust, das oder jenes zu tun. Ich brauche jetzt unbedingt ein Bier. Ich kaufe mir jetzt das, was ich will.« Das kann durchaus gut für uns sein. Aber oft genug sind wir dabei nicht frei, sondern Sklaven unserer Bedürfnisse oder Sklaven der momentanen Mode.

Wenn wir im Gebet still werden und mit unserem wahren Selbst in Berührung kommen, dann spüren wir auf einmal, was uns wirklich gut tut, was wir im Tiefsten eigentlich wollen. Dieser Wille, den wir da entdecken, ist zugleich unser eigener Wille als auch Gottes Wille. Gottes Wille tut uns im Letzten gut. Aber vordergründig erscheint er uns oft genug als fremd und unverständlich. Was wir in der Stille als gut für uns erkennen, das steht häufig dem entgegen, was wir sonst gerne möchten. Denn in uns ist auch die Tendenz, es bequem haben zu wollen und uns alle Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen. Wenn wir jedoch im Gebet mit unserem Selbst in Berührung kommen, spüren wir, dass es uns nicht gut tun würde, immer unseren Launen und Bedürfnissen zu folgen. Der Wille Gottes ist das, was uns im Tiefsten gut tut. Aber bis wir das erkennen, braucht es oft ein Ringen und Kämpfen, wie es Jesus am Ölberg erlebt hat. Aus: Anselm Grün, Andrea Schwarz, Alles lassen, weil er mich lässt. Lebenskultur aus dem Evangelium. Herder Verlag Freiburg Basel Wien 2001

 

S T I L L E

Nicht erreichbar
 
Oft heißt es von Jesus:
Er zog sich zurück.
An einen stillen Ort,
auf einen Berg,
in einem Boot weg vom Ufer.
 
Sich zurückziehen:
Ruhe finden,
Kräfte sammeln,
Abstand gewinnen.
 
Wie anders ich:
immer erreichbar,
über Handy und Internet
an der elektronischen Leine.
 
Ich weiß gar nicht mehr,
wie sich das anfühlt:
Mal nicht ständig erreichbar,
nicht fortwährend verfügbar sein.
Mal ohne Angst, etwas zu verpassen.
 
Das wäre doch mal was:
Einfach die Tür hinter mir zumachen,
für niemanden zu sprechen sein,
die Welt draußen lassen.
Abstand gewinnen.
Ruhe finden.
 
Für eine Weile jedenfalls.  © Gisela Baltes

 

Am Sonntag feiert die Pfarrei die Hl. Messe um 10 Uhr 
Am Freitag feiern die Pfarrei die Hl. Messe um 19 Uhr 

Bitte beachten: zur Mitfeier der Gottesdienste brauchen Sie eine Zugangsberechtigung.
Die Zettel liegen am Ein- und Ausgang zum Ausfüllen und auch Mitnehmen bereit. Wir bitten um Beachtung.
Die Formulare sind unter "Wichtige Informationen" auch zum Ausdrucken bereitgestellt.
Ebenso gilt die LUCA-APP. Die QR-Codes hängen an den Ein- und Ausgängen ebenfalls aus! 

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